- Waldgeister
- Waldgeister,im Volksglauben dämonische Wesen, die im Wald leben, der wegen seiner Undurchsichtigkeit (früher oft auch Undurchdringbarkeit) und seiner Ruhe (»Schweigen«) als heilig und geheimnisvoll erscheint. Waldgeister (auch Waldgötter, Walddämonen) kommen unter verschiedenen Namen in den Vorstellungen fast aller Völker vor, bei den Griechen z. B. Pan, die Satyrn und die Dryaden, bei den Römern Faunus und Silvanus. Im mitteleuropäischen Volksglauben wird der Wald von Waldgeistern, Naturdämonen, Holz- und Moosweibchen, Wildfräulein (in Tirol Salige, französisch Dames vertes, russisch Ljeschie) und Wilden Leuten (Wilde Männer) bewohnt. Im waldreichen Gebirge im alemannischen Raum gelten die Fängge (auch Fanggen genannt), große, unheimliche, mit Waldgrün bekleidete Dämonen, als Schreckgestalten (v. a. für Kinder). Zahlreich sind die weiblichen Waldgeister, denen häufig erotische Beziehungen zu den Menschen nachgesagt werden.Dt. Volkssagen, hg. v. L. Petzoldt (21978).
Universal-Lexikon. 2012.